Die Folgen der Milbe für Bienenpopulationen
- Dilan und Lava

Schwächung ganzer Bienenvölker - Dilan
Ein starker Befall mit der Varroa-Milbe kann die Stabilität eines gesamten Bienenvolkes massiv beeinträchtigen. Besonders gefährdet sind die sogenannten Winterbienen. Diese entstehen im Spätsommer und müssen mehrere Monate überleben, um das Volk sicher durch den Winter zu bringen. Wenn sie jedoch bereits zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung durch den Milbenbefall geschädigt werden, sind sie schwächer, leben kürzer und können ihre wichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen. In der Folge sterben zu viele dieser Winterbienen, sodass das Volk die kalte Jahreszeit nur unzureichend übersteht.
Fehlen im Frühjahr dann genügend starke und lebensfähige Bienen, ist das gesamte Volk geschwächt. Es kann die notwendige Brutpflege, den Stockaufbau und die Bestäubung nicht mehr in vollem Umfang leisten, was seine Überlebensfähigkeit weiter reduziert.
Werden keine wirksamen Maßnahmen gegen die Varroa-Milbe ergriffen, kann sich dieser Zustand über mehrere Jahre hinweg verschlimmern. Ein dauerhafter, unbehandelter Befall führt oft dazu, dass ein Volk immer weiter geschwächt wird, bis es schließlich vollständig zusammenbricht. Dadurch wird langfristig auch die Stabilität der gesamten Bienenpopulation gefährdet, da immer mehr Völker verloren gehen.

Auswirkungen auf Natur und Umwelt - Lava
Der Rückgang der Bienenpopulationen hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt sowie für uns Menschen. Viele Pflanzen sind auf Bestäubung durch Bienen angewiesen, darunter Obst, Nüsse, Gemüsesorten und sogar Kakao. Wenn weniger Bienen vorhanden sind, können diese Pflanzen sich schlechter vermehren, was langfristig unsere Ernährungssicherheit gefährdet.
Rund 80 % der Pflanzenarten in gemäßigten Klimazonen benötigen die Bestäubung durch Insekten wie Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer oder Fliegen. Gehen die Bestäuber zurück, nimmt auch die Pflanzenvielfalt ab. Das schwächt ganze Ökosysteme, denn viele Tiere leben direkt oder indirekt von diesen Pflanzen – als Nahrung oder Lebensraum.
Untersuchungen aus Deutschland zeigen, dass die Biomasse flugfähiger Insekten in Schutzgebieten innerhalb von etwa 27 Jahren um über 75 % zurückgegangen ist. Da darunter auch Bestäuber fallen, wirkt sich dieser Rückgang direkt auf die Natur und die Landwirtschaft aus. Viele Nutzpflanzen können ohne ausreichende Bestäubung nur geringe Erträge liefern, wodurch langfristig auch die Lebensmittelproduktion gefährdet ist.
Neben der Bestäubung übernehmen Insekten weitere wichtige Funktionen: Sie zersetzen organisches Material, verbessern die Bodenqualität und stabilisieren natürliche Kreisläufe. Der Rückgang der Bienenpopulation hat daher weitreichende Konsequenzen für sämtliche Bereiche der Natur — von der Pflanzenwelt bis hin zu Tierbeständen und landwirtschaftlichen Erträgen.

Verbindung zu anderen Gefahren - Dilan
Die Varroa-Milbe sorgt dafür, dass Bienenvölker deutlich anfälliger gegenüber zusätzlichen Belastungen werden. Weil die Milben die Bienen schwächen – vor allem indem sie wichtige Körperstrukturen wie den Fettkörper schädigen – können andere Stressfaktoren viel stärker auf das Volk einwirken. Dazu gehören zum Beispiel Pestizide, also chemische Mittel, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden und unter anderem Insekten oder Unkraut bekämpfen. Auch Krankheiten oder ungünstige Umweltbedingungen, wie extreme Temperaturen oder mangelnde Nahrung, treffen die geschwächten Bienen wesentlich härter als gesunde Tiere.
Wenn mehrere dieser Belastungen gleichzeitig auftreten, verstärken sie sich gegenseitig. Der Milbenbefall nimmt den Bienen ihre Widerstandskraft, und zusätzliche Faktoren wie Pestizide, Krankheiten oder Umwelteinflüsse verschärfen die Situation weiter. Dadurch sinken die Überlebenschancen eines Volkes deutlich. Tritt diese Kombination über längere Zeit auf, kann dies langfristig zu einem stärkeren Rückgang der Bienenpopulationen führen, weil immer mehr Völker geschwächt werden und schließlich zusammenbrechen.
Erstelle deine eigene Website mit Webador